Teuflischer Genuss

Der Löwe wirtet nachhaltig am Taferlberg

Das Gasthaus „zum Goldenen Löwen“ in Maria Taferl ist ein klassisches und traditionelles Wirtshaus, das sich um das Wohlbefinden seiner Gäste kümmert. Aber auch wenn es sich um ein „altes Wirtshaus“ handelt, sind Andreas und Margit Frey stets bemüht den Anforderungen der Neuzeit gerecht zu werden. Und so spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle in der Philosophie des Hauses. „Ich war schon immer sehr umweltbewusst, das habe ich bereits von meinen Eltern vermittelt bekommen. Wir wollen unsere Wurzeln sowie Altes bewahren und gleichzeitig auch mit der Zeit gehen. Das Thema Nachhaltigkeit ist sehr umfangreich und zieht sich durch die unterschiedlichsten Bereiche eines Betriebes, das muss man immer als großes Ganzes sehen“, ist Andreas Frey überzeugt.

Kurze Wege von den Produzenten auf die Teller

Ein wesentlicher Bestandteil sind mit Sicherheit die Lebensmittel. Der Kreislauf von den Produzenten hin auf die Teller der Gäste wird möglichst kurz gehalten. So kommen zahlreiche Produkte aus der unmittelbaren Umgebung von Maria Taferl, nur wenige Kilometer trennen hier die Produzenten vom Wirtshaus. Die Eier und Nussbrot bezieht die Familie Frey vom Bauernhof Riegler aus Unterthalheim, die Rohmilch und Frischkäse vom Bauernhof Haider in Fritzelsdorf. Das Kürbisöl kommt direkt von der Familie Heisler in Ornding, ebenso wie saisonal Erdbeeren und Kürbisse.

Regionaler und frischer Genuss

Auch im hauseigenen Garten werden Kräuter sowie ein Teil des saisonalen Gemüses angebaut. „Gäste müssen auch dahingehend sensibilisiert werden, dass nicht immer alles verfügbar ist. Wir versuchen auch unserer Speisekarte an den ‚Warenkorb Natur‘ anzupassen, sprich das zu verkochen, was die Natur gerade so hergibt“, so Andi Frey. Ein passendes Frühlingsgericht, das möglichst viele dieser regionalen Produkte vereint, sind die knusprigen Frischkäsestangerl auf Blattsalat mit Kriecherlchutney.

Strom von neuer Photovoltaik-Anlage

Das aktuellste Projekt in Sachen Nachhaltigkeit ist die neue Photovoltaik-Anlage am Dach des Wirtshauses. Mit einer Leistung von 12.000 Kilowattstunden im Jahr wird rund ein Drittel des Stroms abgedeckt. „Es handelt sich um eine innovative Anlage die auch optisch perfekt zum historischen Ambiente des Hauses angepasst wurde“, freut sich Frey.

Abfallvermeidung, Tischwäsche und Altspeiseöl

Durch den Einsatz von großen offenen Gebinden oder Mehrweg-Glasflaschen versucht der „Goldene Löwe“ auch möglichst viel Müll zu vermeiden. Die Tischwäsche stammt aus recyceltem Plastik aus dem Meer, das Material perlt ab und muss somit weniger oft gewaschen werden. Diese wird auch selbst im Haus und nicht durch einen Wäschedienstleister gewaschen. Die Entsorgung des Altspeisefetts erfolgt über die Münzer Bioindustrie, die aus dem Öl nachhaltigen Bio-Diesel herstellt.

Fairer Umgang mit Mitarbeitern

Aber auch ein fairer und wertschätzender Umgang mit Mitarbeitern darf beim nachhaltigen Wirten nicht fehlen. Die Einhaltung von Arbeitszeiten oder auf die Wünsche von Mitarbeitern einzugehen gehören ebenso dazu wie Weiterbildungsmöglichkeiten, gemeinsame Ausflüge oder Feiern. „Regelmäßige Gespräche, bei denen man sich über das Wohlbefinden, Arbeitsbedingungen und vieles mehr unterhält, dürfen nicht fehlen“, so der Tipp von Andreas Frey.